KOLUMNEN von dadasophin, alba maria cruz, d. holland-moritz, ariane hassan pour-razavi und anke finger
TEXTE von HEL toussaint, raven e. marble, blumenleere, nancy ehrlich, arlette-louise ndakoze, günter eichberger, bettina von minnigerode, mariusz lata, flamingo, paula römer, kai pohl, laura nussbaumer, igor rott, ralf b. korte, oskar kabel
REDAKTION: Ralf B. Korte und Stefan Schmitzer
AUS DEN EDITORIALS
• die begriffliche überschneidung von militär- und literatur-jargon (“avantgarde” usw.) spielt in der geschichte des selbstverständnisses von perspektive [in der entwicklung von der gruppe p zur bloßen zeitschrift, auf dem weg vom überwinden zum erkenntnisinteressegeleiteten abbilden individueller autor:x: positionen] eine gewisse rolle. mithin ist uns das sprachmaterial wohlvertraut, mit dem sowohl über organisierten mord und totschlag, als auch über besonders schöne sprache geredet werden kann. mit dem verwechseln von reden-übers-reden mit reden-übers-schießen kennen wir uns also aus. die nachfahren von hitlers volk in Ö und D [im lande ÖD, gewissermaßen] reden ja derzeit ganz besonders intensiv und auf allen kanälen von ihrer ÖDen innenpolitik [und ihrem seelenfrieden, und ihrer schönen sprache] gerade so, dass just sie selber glauben, sie meinten außenpolitisches [sie sprächen von mord und totschlag anderswo auf der welt, von sicherheit und strategie und so sachen, wenn sie doch bloß in fakt und wirklichkeit die eigenen befindlichkeiten wälzen]. (…) (sts)
• nebenbei werden leersätze aufgerufen die als lehrsätze platzierbar sind. abgerufen werden sie allen falls von ihren verfasserInnen. in einer dekade limitierender solvenz wird gelernt, sich besser keinen spezifischen standpunkt zu halten. umso froher werden daher gelegenheiten ergriffen, sich auf einer richtigen seite zu zeigen. dies geschieht dann irgendwie differenziert. denn dass die dinge allgemein komplexer sind, hat man bei der zwischenprüfung gelernt und wendet es seit seinem abschluss an. das unterscheidetsich sodann vom plebejischen zorn durch ein lavieren zwischen den positionslichtern: man läuft so nicht auf, wo rundum untiefen drohen. was dabei als betroffenes baden aufgeführt wird, meint im laufenden betrieb die mitschwimmenden selbst: das könnte ja ich sein, es könnte auch mich betreffen. die unbescholtenen machen gemeinsame arschbombe ins becken. es klatscht, es spritzt, es schmerzt auch ein bisschen wenn das gesäss auf die ethische oberfläche knallt. man hat jedoch sich und einander gezeigt: der tag geht, die moral sitzt, die yogamatten liegen bereit. darauf unser du im jardin. weitermachen bitte. wir sind wieder wer, die solilesungen rufen, die stipendienlandschaft wird ein wenig adjustiert. geübt schreiben sich die mit der betriebsmitgliedskarte das thema des quartals in anstehende neuerscheinungen ab. (rbk)
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