TEXTE von david ender, jack hauser, hadayatullah hübsch, chris lauer, holger lehmann, bettina von minnigerode, kai pohl, bertram reinecke, lilian robl, hanne römer, vincent sauer, HEL toissant
KOLUMNEN von dadasophin, alba maria cruz, anke finger und julianna
SERIEN von henryk gericke, d. holland-moritz, raven e. marble
aus EDITORIAL / NOTORIAL
• Da MUSS doch noch was kommen – aber da kommt nichts. Unabgegoltenes allenthalben. Um DIE Spannung in der Luft geht es in perspektive #125. Entsprechend lässt sich, sozusagen in Gegenrichtung, die Kunst- und Literaturgeschichte leicht erzählen als die Historie unabgegoltener Kritik. Literatur, als Kunst, markiert jenes *ganz Andere* gegen die [soziale|physische] Wirklichkeit, in dessen Namen wir, s. o., Kritik geübt und das Schlechte als solches erkannt haben werden. Und sie (Lit.) gehört ihr (Wirklichkeit) doch zugleich an, unentrinnbar: Bücher sind Sachen, Autor*innen sind Leute, dh. die doofen Naturgesetze und sozialen Masseträgheiten bleiben anwendbar … perspektive BÄUMT sich auf (in der Lit.), perspektive LIEGT auch herum (in der Wirklichkeit), und das geht gleichzeitig. So steht perspektive #125, Dezember 2025, unter dem Titel AUFBÄUMLAGE. (sts)
• zur feier des tages der feier wird die
besinnung auf unsere kultur per dekret wie folgt erweitert: dem volkstanz kommt nun ein eigenes ministerium zu, mit wöchentlich abzuhaltenden wettbewerben werden schönheit und eigentümliche beweglichkeit unserer körper seit anbeginn unserer zeitrechnung gefeiert. auf einem eigens dafür freigeräumten platz in der mitte unserer stadt stellen woche um woche wechselnde trachtenvereine aus unseren marken in regional verwurzelter bewegung die uhrzeit analog in den raum, unsere süssesten landeskinder sausen als sekunden um die erwachsenen zeiger und lachen. der von fremden läden und düsteren gestalten verschandelte raum in der mitte unserer stadt wird so für uns wiedergewonnen. die besten der besten frauen und mädchen und männer in den sparten volksmusik und tanz stehen neben den kommissaren auf dem balkon zwischen den flaggen und sprechen ihre dankgebete bis die wunderbaren glocken in den türmen unserer wunderschönen kirchen läuten – ein mit medaillen gezierter dichter und träger aller zu ergebenden landespreise für poesie darf ein lustiges sonnett in die volksmenge rufen, die letzten strophen gehen freilich im gelächter der menge verloren – es ist soviel freude um uns die alle die wir sind übermannt, zwischen jubelndem jauchzen und lachen befreien wir uns mit uns zu unserem wahren selbst. (rbk)
REDAKTION: ralf b. korte und stefan schmitzer | COVERKUNST: elke auer
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