HEFTPRÄSENTATION von
PERSPEKTIVE # 112|113
„GOLDEN SPIKE“
17:00 Uhr, < rotor >
– Lesungen und Gespräch mit Stefan Schmitzer und Lisa Horvath
– Führung durch die Ausstellung „Wesen & Kreaturen. Kapitel 3: Zwischen Vorgefundenem und Konstruiertem“
– ggf surprise dings
19:30 Uhr, FORUM STADTPARK SALOON
– Lesungen und Gespräch mit Ralf B. Korte und Anna Neuwirth
„die bunten streifen an deinen füßen sind eine erinnerung an die tatsachen, die unausgesprochen bleiben. die anzahl der wichtigen worte wird immer weniger, auch die der unwichtigen. alles hängt von einem stück torte ab, ich warte darauf, dass du mir sagst, dass du keinen zucker mehr willst.“
– anna neuwirth
„Es gibt in den letzten zehn-fünfzehn Jahren einige hervorragende Beispiele von Lyrik, die sich dem Produktivmachen diverser Anthropozändiskurse aus dem akademischen Milieu verdankt. | freilich sitzen wir mit ‚lyrik‘ vermutlich fehlübersetzungen auf die aus poetry poesie extrahieren, damits spätromantisch wesentlich scheint. | Der Begriffsimport aus der Geologie wirkt, wenn wir ihn ernst nehmen, auf Zeit- und Selbstwahrnehmung – der Blick auf die geologische Schicht, welche die Spuren der Spezies Mensch trägt, legt auch den Blick aufs eigene Selbst als Kohlenstoffhäufchen unter Kohlenstoffhäufchen nahe; Sprechen unter dem Gesichtspunkt nicht bloß des indiviuellen Verlöschens, sondern des Verlöschens der Spezies; Schaudern. Dem korreliert auch ein Verschub in der Selbstwahrnehmung der Sprecher*innen als soziale, als politische Wesen. | wenn wir aufhören zu behaupten, selbst lösung zu sein, oder mittel zu lösungen anbieten zu können; wenn wir beginnen festzuhalten, dass wir das problem sind das nicht wir lösen werden. | Sprechen wir von unserer Lösung? Von unserer Auflösung? Von unserer Auflösung her? Sprechen von dem, was uns löst? Oder sprechen von dem her, was uns löst?“
– aus dem call zu perspektive 112 | 113